Harpyien

Harpyi|en,

 

griechisch Hạrpyiai, griechischer Mythos: (Menschen raubende) weibliche Sturmdämonen mit Flügeln und Vogelkrallen. In der Argonautensage erscheinen sie als Quälerinnen des Phineus: Von Kalais und Zetes, den Söhnen des Windgottes Boreas, wurden sie vertrieben (nach anderer Version getötet). - Erhaltene Vasenbilder zeigen sie menschengestaltig mit Flügeln auf der Flucht vor den Boreaden (Schalen in Würzburg, Berlin, Antikensammlung, und Rom, Villa Giulia). Symbole des Bösen waren sie in der mittelalterlichen Vorstellung, sie verkörperten v. a. die Habsucht (in ihrer Darstellung sind sie schwer von Sirenen zu unterscheiden), auch in der neuzeitlichen Kunst (F. de Goya). - Die Seelen forttragenden Vogelwesen mit Frauenkopf auf den Reliefs des Harpyienmonuments in Xanthos werden heute nicht mehr als Harpyien gedeutet.